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GSK: Universitäres Zentrum für Zahnmedizin in Form einer öffentlich-rechtlichen Anstalt: Kommissionsmehrheit pro, -minderheit contra



Die Gesundheits- und Sozialkommission des Grossen Rates hat in sechs Sitzungen den Ratschlag betreffend das Gesetz über das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin (UZBG) beraten. Obwohl sich schon von Anfang an die weit auseinanderliegenden Positionen abgezeichnet haben, hat die Kommission die Detailberatung zum UZBG gemeinsam durchgeführt. Bei der Schlussabstimmung haben sich die Mehrheitsverhältnisse klar gezeigt: Dem bereinigten Beschlussentwurf stimmte die Kommission mit 7 zu 5 Stimmen zu. Daraufhin hat sich eine Minderheit konstituiert.

Die Mehrheit der Kommission sieht im UZBG die zwingend zu ergreifende Chance, in Gestalt einer zeitgemässen öffentlich-rechtlichen Anstalt ein schweizweit einmaliges Zentrum für Zahnmedizin zu schaffen, das die Volkszahnklinik (VZK), die Schulzahnklinik (SZK) und die Universitätskliniken für Zahnmedizin (UZM) zusammenführt.

An allen Standorten (VZK, SZK und UZM) stehen grössere Investitionen in die bauliche Infrastruktur und in neue Apparate an. Durch einen gemeinsamen Neubau können diese Investitionen konzentriert werden. Gleichzeitig entstehen zahlreiche apparative sowie administrative und logistische Synergien. Durch die räumliche Nähe und die kurzen Wege entsteht ein besserer Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis.

Die Kommissionsmehrheit ist überzeugt, dass mit der Schaffung des Universitären Zentrums für Zahnmedizin (UZB) ein einmaliges Kompetenzzentrum für Zahnmedizin entstehen wird. Das UZB würde einen grossen Gewinn für die Mitarbeitenden und die Patientinnen und Patienten, insbesondere der sozialen Zahnmedizin, bedeuten. An zeitgemässen Arbeitsplätzen mit moderner Infrastruktur könnte das ganze Spektrum der Zahnmedizin angeboten werden. Mit der Schaffung des UZB kann die universitäre Zahnmedizin in Basel langfristig gesichert werden.

Die Minderheit sieht die Gewährleistung der sozialen Zahnmedizin durch die verstärkte Gewinnorientierung eines selbstständigen Zentrums als stark gefährdet an. Auch befürchtet die Minderheit, dass die Verselbstständigung zum Abbau demokratischer Rechte führt und dem Parlament die Mitbestimmungskompetenz weitgehend entzogen wird. Die soziale Zahnmedizin droht bei einer Auslagerung und Fusion mit der universitären Zahnmedizin in den Hintergrund zu rücken. Bei einer öffentlich-rechtlichen Anstalt stehen vermehrt betriebswirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, was zu einer Vernachlässigung der sozialpolitischen Anliegen führen kann.

Die Kommissionsminderheit spricht sich für die Kooperation und die räumliche Zusammenlegung der zahnmedizinischen Institutionen in Basel aus, jedoch ohne die Volkszahnklinik und die Schulzahnklinik aus der Verwaltung auszulagern. Der Regierungsrat soll beauftrag werden, eine Zusammenarbeit und einen Zusammenzug der Institutionen in einem gemeinsamen Neubau auf vertraglicher Basis mit der Universität Basel zu regeln.

Weitere Auskünfte

Beatriz Greuter, Präsidentin der Gesundheits- und Sozialkommission und Sprecherin der Kommissionsminderheit, Telefon +41 (0) 79 346 54 46, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

David Jenny, Sprecher der Kommissionsmehrheit, Telefon +41 (0) 58 211 33 49, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Hinweis

Den ausführlichen Bericht der Gesundheits- und Sozialkommission finden Sie hier (Datenbank des Grossen Rates)